Immobilienmarkt Nürnberg – Preise, Chancen und Trends 2024

von | 1. Okt 2024 | Neu, Hausverkauf, Immobilienkauf, Immobilienverkauf, Wohnungsverkauf

Steigende Einwohnerzahlen und ein hoher Bedarf nach Wohnraum – wenn man allein nach diesen beiden Faktoren geht, müsste der Immobilienmarkt in Nürnberg boomen. Doch lange herrschte eher Zurückhaltung vor: Das Weltgeschehen der letzten Jahre ist auch am Immobiliensektor nicht spurlos vorbeigezogen. Immense Kostensteigerungen und hohe Zinsen machten sich bei der Bautätigkeit und der Immobilienkauflaune deutlich bemerkbar. Die aktuellen Zahlen zeigen aber: Der Nürnberger Immobilienmarkt stabilisiert sich endlich wieder. Die Zinsen sind etwas gesunken und der Preisrückgang für Häuser und Wohnungen scheint beendet – die Preise für Immobilien steigen leicht an, wie die neuesten Quartalszahlen belegen. Wir zeigen Ihnen, wie sich die Immobilienpreise in Nürnberg entwickelt haben, welche Stadtteile besonders gefragt sind und wie es 2024 am Immobilienmarkt weitergeht.

Immobilienpreise in Nürnberg 2024

Ein kurzer Rückblick: Niedrige Zinssätze für Finanzierungen und eine hohe Nachfrage nach Immobilien haben dafür gesorgt, dass die Immobilienpreise in Nürnberg Jahr für Jahr gestiegen sind. Unterbrochen wurde diese Entwicklung erst durch die Corona-Pandemie und darauffolgend durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Folge waren Lieferengpässe und teilweise Kostenexplosionen für Bau-, Energie- und Lebenserhaltung. Um dieser Teuerung und der damit hohen Inflationsrate entgegenzuwirken, erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) seit Mitte 2022 die Leitzinsen. Die Folge: Finanzierungen, die in den letzten Jahren problemlos umsetzbar waren, erwiesen sich plötzlich als nicht mehr rentabel bzw. tragbar. Das hochpreisige Angebot (vor allem im Neubaubereich) blieb bestehen und die Nachfrage nach Immobilien sank seitdem spürbar ab. Seit September 2023 hat die EZB den Leitzins nicht mehr erhöht, sogar dreimal in Folge seit Juni 2024 gesenkt. Das sind endlich wieder positive Entwicklungen für den Immobilienmarkt. Das wirkt sich auch auf die Immobilienpreise in Nürnberg aus. Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen (Quelle: Immobilienscout24).

Eigentumswohnungen und Häuser

Bis Mitte/Ende 2022 kannte die Immobilienpreiskurve nur den Weg nach oben. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen stieg im 3. Quartal 2022 auf bis zu 4.352 €. Ein Jahr später wurden Wohnungen im Schnitt für 3.898 €/m² (Q3/2023) verkauft. Es machte sich somit ein deutlicher Rückgang der Preise bemerkbar. Im Q2/2024 ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis auf 3.766 €/m² weiter gesunken – jedoch fielen die Preissenkungen in den beiden Vorquartalen schon geringer aus. Im dritten Quartal 2024 sind die Preise erstmals wieder gestiegen: Eigentumswohnungen kosten mit 3.797 €/m² im Schnitt 1,3 % mehr als im Vorquartal.

Ein Beispiel: Für eine Wohnung mit ca. 95 m² Wohnfläche zahlten Immobilienkäufer im Herbst 2022 im Durchschnitt 413.440 € – in diesem Jahr im Q3/2024 sind es noch 360.715 €. Das macht eine Differenz von 52.725 €.

Beim Preisniveau für Häuser verhält es sich ähnlich. Im zweiten Quartal 2023 stiegen die Quadratmeterpreise für Häuser zwar noch einmal an, doch ab dem dritten Quartal 2023 sanken die Preise langsam: von durchschnittlich 4.815 €/m² (Q2/2023) bis hin zu 4.374 €/m² in Q2/2024. In dritten Quartal 2024 sind die Preise für Häuser durchschnittlich wieder um 1,2 % auf 4.455 €/m² gestiegen. Trotzdem liegt der Quadratmeterpreise für Häuser noch deutlich unter dem sehr hohen Anfangsniveau des Jahres 2022 (5.004 €/m² im Q1/2022).

Ein Beispiel: Ein Haus mit ca. 130 m² Wohnfläche kostete Anfang 2022 noch durchschnittlich 650.520 €. Aktuell liegt der Preis bei 579.150 €. Das macht einen Unterschied von 71.370 €.

Beide Teilmärkte zeigen im aktuellen Quartal einen Preiszuwachs, nachdem in den beiden Vorquartalen das Ausmaß der Preissenkungen schon schwächer wurde: Auf dem Nürnberger Wohnungsmarkt war der Preisrückgang mit -1,4% im Q2/2024 im Vergleich zu Q1/2024 deutlich geringer als im Vorjahr mit -2,5% im Q2/2023. Der Häusermarkt zeigte mit -3,4% im Q1/2024 noch einen stärkeren Preisrückgang als der Wohnungsmarkt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal 2024 zeigte der Preis sich mit einem Rückgang von 0,1% schon stabil. Experten gehen von einer Stabilisierung der Preise und weiter steigender Nachfrage aus.

Mietwohnungen

Während die Kaufpreise eine Talfahrt hinter sich haben, zeigt sich bei den Mietpreisen eine andere Entwicklung. Sowohl für Häuser als auch für Wohnungen ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis in der Vermietung gestiegen. Bei Wohnungen von 10,45 €/ m² in Q1/2023 auf 11,09 €/m² in Q3/2024. Das macht z.B. bei einer 85 m² großen Wohnung eine höhere Kaltmiete von knapp rund 54 € im Monat aus. Für Häuser zeigt sich sogar ein deutlich stärkerer Anstieg: Während der durchschnittliche Mietpreis in Q1/2023 noch bei 12,05 €/m² lag, zahlen Mieter jetzt im Schnitt 13,23 €/m² (Q3/2024). Im August 2024 wurde zudem der neue Mietspiegel für Nürnberg veröffentlicht. Darin sind die aktualisierten Netto-Kaltmieten enthalten – als Grundlage für Mietberechnungen und -erhöhungen.

Wohnungskauf: Top 5 Stadtteile in Nürnberg

Während die oben genannten Zahlen die Durchschnittspreise im gesamten Stadtgebiet Nürnberg widerspiegeln, gibt es natürlich Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen. Wir zeigen Ihnen, in welchen Ecken Nürnbergs Häuser und Wohnungen besonders gefragt und damit auch teuer sind.

Stadtteil Quadratmeterpreis (Kauf)
St. Sebald (Altstadt)4.599 € / m²
St. Lorenz (Altstadt)4.488 € / m²
St. Johannis4.176 € / m²
Mögeldorf4.142 € / m²
Wöhrd4.121 € / m²
Datenquelle: atlas.immobilienscout24.de | Stand: September 2024

Die Altstadt, die sich direkt unterhalb der Burg im Herzen Nürnbergs erstreckt, führt die Liste an: Das nördliche St. Sebald mit seinen historischen Gassen und Altbaucharme sowie das südlicher gelegene St. Lorenz mit der Nürnberger Fußgängerzone und einem großen kulturellen Angebot sind die beiden teuersten Stadtteile auf dem Nürnberger Wohnungsmarkt. Der durchschnittliche Preis für eine Eigentumswohnung hier liegt derzeit bei 4.599 €/m² in St. Sebald und 4.488 €/m² in St. Lorenz.

An dritter Stelle steht der Stadtteil St. Johannis. In Laufnähe zu Altstadt und Pegnitz finden sich hier zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Cafés sowie gut erhaltene historische Altbauten. Eine Wohnung in diesem sehr beliebten Stadtteil kostet im Schnitt 4.176 €/m².

Die weiter östlich gelegenen Stadtteile Mögeldorf und Wöhrd schließen die Top 5 der Stadtteile mit den höchsten Kaufpreisen für Wohnungseigentum ab. Mögeldorf verfügt ebenfalls über eine gute Infrastruktur. In Kombination mit den hier gelegenen Grünflächen südlich des Wöhrder Sees und der Pegnitzauen bietet der Stadtteil eine hohe Lebensqualität. In Mögeldorf zahlt man derzeit für eine Eigentumswohnung im Schnitt 4.142 €/m².

Das direkt an die Innenstadt angrenzende Wöhrd zählt mit städtischem Flair und der Nähe zum Wöhrder See zu den beliebten Wohngegenden Nürnbergs. Der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung liegt hier durchschnittlich bei 4.121 €/m².

Hauskauf: Top 5 Stadtteile in Nürnberg

Doch nicht nur die Kaufpreise für Wohnungen, sondern auch für Häuser sind in Mögeldorf hoch. Hier liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für ein Haus bei 5.423 €. Überboten wird dies nur in St. Jobst. Mit einer guten Anbindung an die Innenstadt und der gleichzeitigen Nähe zur Natur bietet der Stadtteil die perfekte Mischung aus Vorort und Innenstadt. Das macht St. Jobst besonders für Familien beliebt. Durch den Bahnhof Nürnberg Ost eignet sich St. Jobst auch ganz hervorragend für Pendler, die so direkt an den Regionalverkehr angebunden sind. Hier zahlt man für ein Haus im Schnitt 5.451 €/m².

Stadtteil Quadratmeterpreis (Kauf)
St. Jobst5.451 € / m²
Mögeldorf5.423 € / m²
Schoppershof5.139 € / m²
Bielingplatz4.999 € / m²
St. Johannis4.901 € / m²
Datenquelle: atlas.immobilienscout24.de | Stand: September 2024

Das an St. Jobst angrenzende Schoppershof ist zwar nicht mehr direkt Teil der Innenstadt, doch durch das Einkaufszentrum Mercado sowie viele Restaurants und Geschäfte herrscht eine fast schon städtische Atmosphäre. Klassische Wohnsiedlungen bieten einen ruhigen Ausgleich zum bunten Treiben. Beim Hauskauf zahlt man hier durchschnittlich 5.139 €/m².

Platz 4 führt uns wieder in den Westen Nürnbergs: Dank vieler Restaurants und Ladengeschäfte bietet der Süden des Stadtteils Bielingplatz eine lebendige Atmosphäre, während man im Norden vor allem von Grün umgebene Reihenhäuser vorfindet. Ein Haus in dieser Gegend kostet im Schnitt 4.999 €/m².

St. Johannis ist aufgrund seiner Nähe zur Altstadt und zur Pegnitz sehr beliebt. Das lebendige Viertel ist für seine Altbauten, Geschäfte und Restaurants bekannt. Für ein Haus in dem westlich an die Altstadt angrenzenden Stadtteil zahlen Käufer durchschnittlich 4.901 €/m².

Prognose für den Nürnberger Immobilienmarkt

Nach herausfordernden Jahren scheint sich der Markt langsam wieder zu stabilisieren. In den meisten Städten in Deutschland sind die Immobilienpreise in diesem Jahr bereits wieder angestiegen, so jetzt auch in Nürnberg. Die Europäische Zentralbank hat als Reaktion auf die abnehmende Inflation den Leitzins erneut gesenkt das dritte Mal nachdem sie bereits fünf Mal in Folge auf die Erhöhung der Leitzinsen verzichtet hatte. Eine Entwicklung, die bereits zu einem Rückgang der Bauzinsen geführt hat. Wirtschaftsexperten erwarten dadurch wieder Bewegung am Immobilienmarkt, auch wenn die Bauzinsen erst einmal nicht weiter sinken sollen. Durch die gesunkenen Zinsen für die Baufinanzierung fällt den potentiellen Käufern die Finanzierung wieder leichter. Aber reichen niedrigere Zinsen und ein insgesamt niedrigeres Immobilienpreisniveau schon aus für einen Aufschwung am Markt? Oder sind die Zinsen für potentielle Käufer noch zu hoch, um Finanzierungen leicht umzusetzen? Die Angebotspreise werden sich laut Experten noch etwas einpendeln müssen – auch wenn klar ist, dass es eine Immobilienkategorie nach wie vor schwer haben dürfte: sanierungsbedürftige (Reihen-)Häuser. Angesichts hoher Sanierungskosten und vieler (energetischer) Auflagen – auch im Hinblick auf das neue Heizungsgesetz – ist ein Verkauf in Zukunft nicht leicht. Vor zwei Jahren war ein unsaniertes 60er-Jahre Reihenhaus am Nürnberger Stadtrand noch für ca. 600.000 € verkaufbar, jetzt häufen sich die Angebote mit einer „4“ oder „3“ vorne beim Verkaufspreis. Den stärkeren Preisrückgang im Vergleich zu energieeffizienteren Häusern bestätigt auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Kauf?

Es ist aktuell auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt für den Immobilienkauf. Es gibt ein breites Angebot an Immobilien und die potentiellen Käufer haben gute Chancen, den Preis zu verhandeln – vor allem bei sanierungsbedürftigen Wohnungen und Häusern. Steigt die Nachfrage infolge niedrigerer Bauzinsen wieder, ist zu erwarten, dass die Immobilienkaufpreise erneut steigen.

Grundstücksmarktbericht Nürnberg

Einen genaueren Überblick zu den Immobilienpreisen und -entwicklungen in Nürnberg liefert der jährliche Grundstücksmarktbericht der Stadt Nürnberg: Auf Grundlage aller registrierten Kaufverträge in Nürnberg ermittelt hierfür der Gutachterausschuss der Stadt statistische Daten zur Preisentwicklung sowie der Anzahl der getätigten Immobilien- und Grundstücksverkäufe. Das sind einige der Erkenntnisse aus 2020-2023.

Grundstücksmarktbericht Nürnberg 2023

Mit 1,7 Mio. Euro lag der Jahresumsatz in 2023 für den Verkauf von Grundstücken und Immobilien weit unterhalb von 2022 mit rund 2,7 Mio. Euro. Vor allem der Teilmarkt der Neubau-Immobilien ist weiterhin von dem Rückgang betroffen, was sich auch auf die Nachfrage nach unbebauten baureifen Wohnbaugrundstücke negativ ausgewirkt hat.

Insgesamt wurden 3.513 Beurkundungen vermerkt – das macht ein Minus von knapp 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem der Anstieg der Zinsen ab Mitte 2022 verursachte in den Folgemonaten und in der ersten Jahreshälfte 2023 für Zurückhaltung bei den Käufern. Das spiegelte sich auch in den Immobilienpreisen wieder, die statt – wie in den Vorjahren nach oben – jetzt nach unten gingen. Selbst in gefragten Lagen wie St. Johannis, Maxfeld oder Wöhrd sind die Quadratmeterpreise bei Bestandsimmobilien gesunken. Diese gesamte Entwicklung schlägt sich auch in den neuen Bodenrichtwerten 2024 für Nürnberg nieder.

Grundstücksmarktbericht Nürnberg 2022

Mit dem gestiegenen Zinsniveau in 2022 hat sich auch der Immobilienmarkt verändert: Der Jahresumsatz ist zwar mit rund 2,7 Mio. EUR stabil geblieben, jedoch wurden mit insgesamt 4.232 Beurkundungen deutlich weniger Immobilien und Grundstücke verkauft als im Vorjahr (5.287). Den stärksten Einbruch gab es im Neubaubereich: Wurden 2021 noch 1.006 Neubauten verkauft, lag die Zahl in 2022 lediglich bei 392.

Auch die Preise haben sich mit der erschwerten Zinspolitik angepasst. Während in den vergangenen Jahren die Preiskurve stark nach oben ging, waren in 2022 nur leichte Preisanstiege zu verzeichnen – und das eher im 1. Halbjahr. Die Preise für unbebaute, baureife Grundstücke (für Neubau mit Ein- und Zweifamilienhäusern) sind im Jahresdurchschnitt um ca. 4% gestiegen. Bei Einfamilienhäusern gingen die Preise um +6% nach oben. Abhängig von Lage, Zustand und Ausstattung zahlten Käufer zwischen 410.000 EUR und 1.3 Mio. EUR. Auch die Preise von Reihen – und Doppelhäusern sind über das Jahr gesehen gestiegen (+9%). Im Durchschnitt kosteten diese Häuser 560.000 EUR (Neubau: 730.000 EUR).

Die Preise für Eigentumswohnungen haben sich bei Neubau um +4 und bei Bestandsimmobilien um +5 Prozent erhöht. Jedoch ist zu erkennen, dass insbesondere die Preise für Bestandsimmobilien zum Ende des Jahres sanken. Insgesamt ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen leicht gesunken – vor allem, weil weniger hochpreisige Neubauten verkauft worden sind. Dieser Trend dürfte sich bei der anhaltenden Zinspolitik auch in 2023 weiter fortsetzen. Hinzukommen Unsicherheiten und Zurückhaltung vor dem Kauf vor dem Hintergrund des neuen Heizungsgesetzes.

Grundstücksmarktbericht Nürnberg 2021

2021 hat der Gutachterausschuss der Stadt Nürnberg insgesamt 5.261 Urkunden von Grundstücks-, Haus- und Wohnungsverkäufen ausgewertet. Das Ergebnis: Die Preise sind noch einmal deutlich nach oben gegangen. Bei den Eigentumswohnungen (Neubau und Bestand ab 1946) stiegen die Preise um 12%. Abhängig von Wohnlage, Zustand und Ausstattung lag der Quadratmeterpreis bei Bestandsimmobilien zwischen 1.500 und 6.500 EUR.

Im Neubaubereich wurden zwischen 4.400 EUR und 7.900 EUR aufgerufen. Bei einem großen Teil der Neubauwohnungen (395 von 1.001) handelte es sich um 1-Zimmer-Apartments. Der Gutachterausschuss spricht vom höchsten Wert „seit mindestens zwei Jahrzehnten“.

Im begehrten Häusermarkt gab es ebenfalls Preissteigerungen: Bei freistehenden Häusern um 16%, bei Reihen- und Doppelhäusern um 12%. In sehr guten Lagen mussten Käufer für ein Reihen- oder Doppelhaus durchschnittlich 670.000 EUR zahlen, für ein freistehendes Haus durchschnittlich 1,5 Mio. EUR.

Unbebaute Grundstücke für die Neubebauung mit Ein- oder Zweifamilienhäusern wurden um 16% im Vergleich zum Vorjahr teurer.

Graphik zum Grundstücksmarktbericht in Nürnberg

Grundstücksmarktbericht Nürnberg 2020

 „Auch im Jahr 2020 sind die Immobilienpreise in Nürnberg in fast allen Teilmärkten deutlich gestiegen. Die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen mit bis zweigeschossiger Bauweise erreichten mit plus 25% in zwei Jahren den größten Zuwachs“ – so das Fazit von Frank Seidler, dem Vorsitzenden des Gutachterausschusses der Stadt Nürnberg. Damit bestätigt er die anhaltende Tendenz nach oben.

Das geht aus den 4.722 Kaufverträgen von Grundstücken, Häusern und Wohnungen hervor, die 2020 (4.984 in 2019, 4.898 in 2018) ausgewertet worden sind. In Nürnberg sind es vor allem Wohnungen, die verkauft werden. Hier stiegen die Preise laut Gutachterausschuss um 7% beim Neubau und um 11% bei Bestandsimmobilien. Dieses Segment macht auch den großen Teil der Verkäufe aus. Bei den Doppel- und Reihenhäusern seien die Preise um 9% gestiegen, bei freistehenden Häusern um 11%.

Abhängig von Lage, Größe und Ausstattung lagen die Kaufpreise für Reihen- und Doppelhäuser (Bestand) zwischen 360.000 EUR und 750.000 EUR, bei Einfamilienhäusern lag die Preisspanne zwischen 450.000 EUR und 1,5 Mio. EUR – so der Gutachterausschuss. Für alle, die selbst bauen wollten: Auch die Preise für baureife Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen um 12% im Vergleich zum Vorjahr.

Immobilienverkauf (un)möglich? Das sollten Eigentümer jetzt beachten

Die heutigen Immobilienkäufer sehen sich einem großen Angebot gegenüber und haben weniger Entscheidungsdruck. Die Vermarktungszeiten haben sich dadurch verlängert und die Interessenten sind deutlich kritischer und damit auch schneller bei einem „nein“ zur Immobilie, wenn nicht alles passt. Der Markt hat sich vom Verkäufer- zum Käufermarkt gedreht.

Ist daher überhaupt ein guter Zeitpunkt für den Verkauf? Ja, denn ein angespannter Markt bedeutet nicht, dass ein Verkauf unmöglich ist. Mit der richtigen Vorbereitung und einer realistischen Sicht auf den Markt ist das auch weiterhin realisierbar. Diese 3 Punkte sind dabei entscheidend.

Preisübertreibungen adieu – auf den richtigen Verkaufspreis kommt es an

Vor dem großen Umschwung am Immobilienmarkt konnte man – etwas überzogen dargestellt – alles für jeden Preis verkaufen. Das funktioniert spätestens jetzt nicht mehr. Selbst wenn man sich am greifbar ermittelten Verkehrswert einer Immobilie orientiert, ist es oftmals schon nicht leicht, einen Käufer zu finden. Das gilt für Eigennutzer wie für Kapitalanleger. Bei Investoren waren die Renditeerwartungen während der Niedrigzinsphase relativ entspannt: Bei Neubau waren 2% – 2,5% normal, bei Bestandsimmobilien 3% – 3,5%. Mittlerweile ist die Renditeerwartung stark angestiegen und bewegt sich deutlich jenseits der 4%. Im Umkehrschluss sinken dadurch die erzielbaren Verkaufspreise bei Kapitalanlageimmobilien.

Natürlich verstehen wir, dass Sie beim Verkauf ungern Abstriche machen möchten. Aber derzeit lassen sich keine Immobilienpreise wie vor 3 Jahren erzielen. Daher gilt:

  • Steigen Sie nicht zu hoch ein: Das schreckt potenzielle Käufer ab und wenn Sie den Preis nach ein paar Monaten ändern, öffnet das die Türen für weitere Preisverhandlungen. Käufer beobachten nämlich den Markt genau.
  • Starten Sie nicht zu niedrig: Das ist zu Ihrem Nachteil und kann ebenfalls abschreckend auf Interessenten wirken, da sie automatisch von einem Haken ausgehen.

Um den Verkaufspreis richtig einzuschätzen, haben Sie 3 Optionen:
Entweder Sie versuchen es auf eigene Faust und orientieren sich beim Preis an vergleichbaren Immobilien am Markt, Sie nutzen eines der vielen Online-Bewertungstools oder sie lassen einen Experten (z.B. Makler, Gutachter) eine Wertermittlung erstellen. Das Gute daran ist: Eine Einschätzung vom Immobilienprofi ist in der Regel kostenfrei und verpflichtet nicht zur Beauftragung des Maklers. Eine Kontaktaufnahme kann also nicht schaden. Im Gegenteil: Es gibt Ihnen mehr Sicherheit beim Preis – und Sie können auch danach noch entscheiden, ob Sie mit oder ohne Makler verkaufen wollen.

Gut zu wissen
Eine Analyse von Immowelt zeigt, dass z.B. eine offene Küche, ein Balkon bzw. eine Terrasse und eine separate Gäste-Toilette gefragt sind – und damit höhere Preise erzielt werden können. Auch besondere Wohnformen wie Lofts oder Penthäuser sind angesagt und liegen preislich höher als andere Wohnungen. Doch nicht nur Faktoren, die die Wohnqualität beeinflussen, sondern auch die Energiebilanz hat einen starken Einfluss auf den Wert der Immobilie. So kosten deutschlandweit Häuser mit der besten Energieeffizienzklasse (A+) im Schnitt knapp 12 % mehr als Häuser mit einer mittleren Energieklasse (D). Im Vergleich zur niedrigsten Klasse (H) werden sogar 25 % höhere Preise erzielt. Für Wohnungen liegt zwischen Immobilien der Klasse A+ und der Klasse D ein Preisunterschied von knapp 11 %. Die Gesamtspanne der preislichen Abweichungen (Klasse A+ bis H) zeigt sich hier mit knapp 17 % deutlich niedriger als bei Häusern.

Kein 08/15 mehr – eine ansprechende Vermarktung ist gefragt

Wie Sie oder Ihr Makler die Immobilie präsentieren, ist ein weiterer wichtiger Baustein eines erfolgreichen Verkaufs. Denn gerade, wenn das Angebot hoch und die Nachfrage geringer ist, sollte Ihr Angebot positiv in den Immobilienportalen herausstechen.

  • Gute Immobilienfotos sind ein Muss.
  • Beschreiben Sie in den Anzeigen die Immobilie (Ausstattung, Besonderheiten, Grundriss etc.), Lage und Infrastruktur genau.
  • Mehr hilft mehr: Ihr Immobilienangebot sollte in möglichst vielen Immobilienportalen (u.a. Immowelt, Immobilienscout24, kleinanzeigen) auftauchen; auch Zeitungsanzeigen oder ein Schild an der Immobilie sind eine Option. Wie oft kommen Käufer oder Tippgeber aus der eigenen Nachbarschaft?

Gehen Sie bei der Erstellung der Anzeige oder des Exposés am besten von sich aus: Was würde Sie an einer Immobilie interessieren? Was wäre Ihnen in einer Anzeige besonders wichtig? Sehen Sie sich ruhig auch andere Immobilienangebote an, um ein Gefühl für Fotos und Informationen zu bekommen.

Gute Vorbereitung ist alles – und Flexibilität bei (Preis-)Verhandlungen

Viele Kaufinteressenten können sich aufgrund des höheren Zinsniveaus und verschärfter Kreditrichtlinien momentan nur schwer Wohneigentum leisten. Darauf haben Sie als Verkäufer natürlich keinen Einfluss, aber Sie sollten sich dessen bewusst sein. Der Verkauf kann dadurch sehr viel länger dauern oder aufgrund einer abgelehnten Finanzierung auch auf der Zielgeraden fehlschlagen.

  • Haben Sie daher Geduld.
  • Seien Sie flexibel, wenn es um (Preis-)Verhandlungen geht. Wenn Sie das Gefühl haben, den richtigen Käufer gefunden zu haben, können Sie ihm ruhig in einem für Sie sinnvollen Rahmen preislich entgegenkommen.
  • Bereiten Sie für die Bank notwendige Unterlagen vor, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. Dazu gehört u.a. eine Baubeschreibung, ein bemaßter Grundriss, eine Wohnflächenberechnung, der Energieausweis und bei Eigentumswohnungen z.B. die Teilungserklärung.


Auch wenn es weniger Immobiliendarlehen gibt, sind die Bearbeitungszeiten bei den Banken gefühlt deutlich länger geworden. Wo man früher nach 2-3 Wochen schon eine Rückmeldung hatte, wartet man jetzt zum Teil schon 6-8 Wochen. Und es werden auch mehr Unterlagen eingefordert und tatsächliche Bankbesichtigungen in der Immobilie durchgeführt. Alles nicht verkehrt, da es der Sicherheit dient, aber es verzögert den Ablauf merklich.

Wie lange dauert es aktuell, eine Immobilie zu verkaufen?

Das kommt darauf an. Die Dauer des Verkaufs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie ist die Lage der Immobilie? Um welche Art der Immobilie handelt es sich (z.B. Einfamilienhaus, Reihenhaus, Studentenapartment, 4-Zimmer-Wohnung) – und ist die gerade gefragt? In welchem Zustand ist die Immobilie? Wie ist sie ausgestattet?

Im Schnitt sollten Sie für den Verkauf einer Immobilie 3 – 9 Monate einplanen. Doch je schwieriger die Marktlage, umso länger kann der Verkauf dauern.

Mit oder ohne Makler – was ist momentan besser?

Das liegt nach wie vor ganz bei Ihnen. Fragen Sie sich einfach: Bin ich bereit meine Zeit (und vor allem meine Nerven) in den Verkauf zu investieren? Oder greife ich bei Preisfindung, Vermarktung und Verhandlungen auf die Expertise eines Maklers zurück? Schnell kann der Aufwand, der hinter einem Privatverkauf steckt, zu viel werden. Und spätestens, wenn am Wochenende mehrfach das Telefon klingelt, Sie bei Besichtigungen versetzt werden oder wichtige Unterlagen für den Verkauf fehlen, wird es nervenaufreibend.

In unserer Infografik sehen Sie, welche To-do’s mit dem Verkauf einhergehen und welcher Aufwand im Schnitt dahintersteckt. Doch wie heißt es so schön: Unverhofft kommt oft. Wasserschaden in der leeren Wohnung? Fehlende Bauakten? Fragwürdige Eintragungen im Grundbuch? Das sind nur einige Beispiele aus unserem Arbeitsalltag. Als Immobilienprofi federn wir das für Sie ab.

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Immobilienkauf – neue Bedingungen für Käufer

Der Immobilienmarkt hat sich auch für Käufer gedreht – das zeigte sich zunächst in steigenden Zinsen, aber zuletzt auch in rückläufigen Immobilienpreisen. Hinzu kamen Verbesserungen bei den Fördermöglichkeiten für Familien, zuletzt z.B. im Rahmen des Wohnungsbaugipfels 2023 oder zuletzt durch das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ für Bestandsimmobilien, die energetisch saniert werden. Für Käufer ist es also nicht unmöglich geworden, Ihren Wunsch vom Eigenheim zu erfüllen. Was beim Preis aktuell „noch drin ist“ und von welchen Förderungen Sie profitieren können, lesen Sie jetzt.

Wohnungsbaugipfel 2023
Um den Wohnbau anzukurbeln und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wurden beim Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt verschiedene Lösungsvorschläge diskutiert. Grundlage dafür war ein 14-Punkte-Papier, das durch die Bundesregierung vorgelegt wurde. Hier kommen 5 wichtige Ergebnisse:

1. Attraktivere Kreditbedingungen für Familien: Beim Förderprogramm der KfW wird sowohl die Kredithöchstgrenze als auch die Grenze des jährlichen zu versteuernden Einkommens erhöht.

2. Der energieeffiziente Umbau von sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilien und der klimafreundliche Umbau von Gewerbe- zu Wohnimmobilien soll durch KfW-Förderprogramme unterstützt werden.

3. Von einem strengeren Energieeffizienzstandard für Neubauten wird (vor allem aus Kostengründen) vorerst abgesehen.

4. Die Planung und Genehmigung von Bauvorhaben soll erleichtert und beschleunigt werden.

5. Eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbssteuer soll die Kaufnebenkosten reduzieren. Jedoch haben die Bundesländer hier das letzte Wort.

Immobilienförderung – so klappt es doch noch mit dem Eigenheim

Sowohl Bund, Länder als auch viele Städte unterstützen Käufer bei Ihrem Schritt in die eigenen vier Wände. In Bayern und auch speziell in Nürnberg gibt es dafür verschiedene Förderprogramme, u.a. für Familien mit geringem bis durchschnittlichem Einkommen. Im Rahmen dieser Programme gibt es zinsverbilligte Darlehen und Zuschüsse für den Bau oder den Kauf von Wohnimmobilien. Das gilt sowohl für eigengenutzte Häuser als auch Eigentumswohnungen. Auch für (energetische) Sanierungen werden Förderpakete, z.B. von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geschnürt.

Sind jetzt größere Preisverhandlungen möglich?

Grundsätzlich sind Verhandlungen bei Bestandsimmobilien üblich, aber nie „einfach so“. Mögliche Ansatzpunkte sind z.B. notwendige Renovierungsmaßnahmen oder niedrigere Mieteinnahmen als ortsüblich (bei vermieteten Wohnungen) – immer vorausgesetzt, diese Punkte wurden nicht ohnehin beim Preis einkalkuliert. Je nachdem wie lange eine Immobilie schon am Markt ist und wie realistisch der Ausgangspreis ist, sind viele Eigentümer momentan offener für Preisverhandlungen. Als Käufer sollten Sie es aber auch nicht übertreiben und mit zu abwegigen Preisvorstellungen an den Verkäufer herantreten. Damit könnten Sie schnell ganz aus dem Rennen sein.

Kapitalanlage: Wie steht es um die Nachfrage nach Mietimmobilien in Nürnberg?

Der Bedarf an Mietwohnung in Nürnberg ist angesichts steigender Einwohnerzahlen ungebrochen hoch. So gehört Nürnberg zu den Großstädten in Deutschland, die noch immer einen Anstieg der Kaltmieten verzeichnen, so der Immowelt Mietkompass. Es ist zudem zu erwarten, dass der Stopp vieler Bauprojekte die Preise am Mietmarkt weiter nach oben treibt. Für Kapitalanleger bedeutet das: Eine Investition in der Frankenmetropole macht absolut Sinn.

Fazit

Eine Immobilie zu verkaufen ist derzeit deutlich schwieriger und als noch vor wenigen Jahren. Die große Kluft zwischen finanziellen Erwartungen der Verkäufer und Finanzierungsmöglichkeiten der Käufer hat für ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gesorgt. Daneben haben stark gestiegene Baukosten den Neubaubereich stark geschwächt. Während die Lage für Neubauten weiterhin angespannt ist, zeichnen sich durch langsam sinkende Immobilienpreise bei Bestandsimmobilien, verbesserte Förderungsmöglichkeiten und sinkende Zinsen neue Chancen für Immobilienkäufer ab.

Tina Ebermann
Tina Ebermann

Geschäftsführerin

Mit-Begründerin von ImmoNürnberg – und zuständig für den Bereich Marketing (Exposés, Kundenmagazin, Website, Blog, Anzeigen etc.).

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