Heizen mit Zukunft – der Weg zur eigenen Wärmepumpe

von | 28. Mai 2025 | Wohnen & Einrichten

Die alte Gas- oder Öl-Heizung kratzt an der 30-Jahre-Marke und Sie fragen sich, welches Heizsystem nun für die Zukunft das Richtige ist? Für viele – vor allem für Reihenhaus- oder Einfamilienhausbesitzer – ist sicherlich die Wärmepumpe eine der besten Optionen. Mit den aktuellen Förderungen ist sie recht preiswert zu haben, sie sind unabhängig und leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Klingt interessant? Wir zeigen Ihnen, was Sie tun müssen, damit im nächsten Winter eine Wärmepumpe Ihr Zuhause warm und gemütlich macht.

Warum eine Wärmepumpe?

Immer mehr Hausbesitzer setzen auf Wärmepumpen, weil sie eine umweltfreundliche und kostensparende Alternative zu Gas- oder Ölheizungen bieten. Warum entscheiden sich so viele Menschen für eine Wärmepumpe?

  • Steigende Energiepreise: Fossile Brennstoffe werden teurer und unterliegen starken Preisschwankungen.
  • Unabhängigkeit von Öl und Gas: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen.
  • Attraktive Förderungen: Staatliche Zuschüsse und Förder-Kredite reduzieren die Anschaffungskosten.
  • Nachhaltigkeit: Reduzierter CO₂-Ausstoß trägt zum Klimaschutz bei.

Welche Wärmepumpe ist die Richtige für mich?

Die Wahl der passenden Wärmepumpe hängt von der Gebäudeart, dem Wärmebedarf und den finanziellen Möglichkeiten ab.

Welche Wärmepumpenarten gibt es?

Jede Wärmepumpe nutzt eine andere Wärmequelle aus der Umwelt:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Nutzt die Außenluft zur Wärmegewinnung.
    • Vorteile:
      ✅ Günstigste Anschaffungskosten
      ✅ Einfachere Installation ohne Erdarbeiten
      ✅ Ideal für gut gedämmte Häuser
    • Nachteile:
      ❌ Weniger effizient bei sehr niedrigen Temperaturen
      ❌ Außengerät macht Lüftungsgeräusch
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe): Entzieht der Erde Wärme über Sonden oder Flächenkollektoren.
    • Vorteile:
      ✅ Sehr hohe Effizienz, unabhängig von Außentemperaturen
      ✅ Konstant gute Leistung
    • Nachteile:
      ❌ Hohe Installationskosten durch Bohrungen
      ❌ Genehmigungspflicht für Erdsonden
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Nutzt Wärme aus dem Grundwasser.
    • Vorteile:
      ✅ Höchste Effizienz aller Wärmepumpen
      ✅ Ganzjährig stabile Leistung
    • Nachteile:
      ❌ Erfordert behördliche Genehmigung
      ❌ Hohe Installationskosten

Welche Wärmepumpe passt zu meinem Haus?

Folgende Faktoren sind entscheidend bei der Wahl der Wärmepumpe:

  • Neubau oder Altbau? In Neubauten sind Wärmepumpen ideal. In Altbauten kann eine zusätzliche Dämmung notwendig sein – muss aber nicht, je nach Alter und anderen Gegebenheiten, wie z. B. der Zustand der Fenster.
  • Heizkörper oder Fußbodenheizung? Wärmepumpen arbeiten am besten mit Flächenheizungen, das muss aber nicht unbedingt die Fußbodenheizung sein, es gibt auch extra Heizkörper, die sich für Wärmepumpen eignen. Aber selbst diese sind nicht zwingend notwendig.
  • Platzbedarf: Außengeräte oder Erdsonden benötigen Raum. Außerdem gibt es Vorgaben für die Aufstellungsorte. Es kommt auch darauf an, welches Kühlungsmittel die Wärmepumpe nutzt.

Schritt für Schritt zur eigenen Wärmepumpe

Verschiedene Fachbetriebe kontaktieren und sich beraten lassen

Am besten kontaktieren Sie mehrere Fachbetriebe und lassen sich Angebote machen – dann sehen Sie gleich, wie unterschiedlich die Herangehensweise ist und welche Fabrikate angeboten werden. Die meisten Fachbetriebe werden sich die Gegebenheiten vor Ort ansehen, um ein fundiertes Angebot machen zu können. Gerade in Altbauten stellt sich auch erst einmal die Frage: Ist eine Wärmepumpe ein geeignetes Heizsystem für das Haus? Um diese Frage zu beantwortet befasst sich der Fachbetrieb mit diesen Themen:

  • Heizlastberechnung: Hier wird ermittelt, wie viel Heizleistung ihr Haus benötigt.
  • Die Wahl der passenden Wärmepumpe: Modell, Größe und Art der Installation werden festgelegt.

Auf dieser Grundlage kann der Fachbetrieb die Kosten und die Fördermöglichkeiten für ihre Wärmepumpe berechnen.

Ggf. kann auch eine Energieberatung sinnvoll sein, ist aber meist nicht zwingend notwendig. Viele Fachbetriebe können selbst umfassend beraten und Ihnen die notwendigen Informationen für den Förderantrag bereitstellen – andere Betriebe empfehlen Ihnen, sich zusätzlich von einem Energieberater beraten zu lassen bzw. die Heizlastberechnung von diesem machen zu lassen.

Die Fachbetriebe haben sich meist auf 1-3 Anbieter für Wärmepumpen spezialisiert. Fragen Sie ruhig nach, warum die Wahl auf den jeweiligen Anbieter gefallen ist. Informieren Sie sich auch, welchen Wärmepumpen-Hersteller Sie persönlich ansprechend finden. Auch so kann man zur richtigen Wärmepumpe finden: Suchen Sie einen Fachbetrieb, der die Wärmepumpe einbaut, für die Sie sich vorab entschieden haben.

Angebote vergleichen und Fördermittel beantragen

Lassen Sie sich mehrere Angebote geben und vergleichen Sie Preise, Leistung und Effizienzwerte. Es gibt Fachbetriebe, die alles aus einer Hand anbieten. Andere beauftragen Subfirmen, wie zum Beispiel einen Gartenbaubetrieb, um das Fundament zu gießen oder einen Elektriker – das sollten Sie auch bei Ihrer Wahl berücksichtigen.  Bei den meisten Fachbetrieben müssen Sie den Auftrag erteilen, bevor sie den Antrag auf Förderung stellen können. Meist ist eine Klausel im Vertrag, dass dieser nur zustande kommt, wenn eine Förderzusage erfolgt. Das dauert in der Regel nur wenige Tage.

Die Fachbetriebe rechnen gleich mit aus, wie hoch die Fördersumme sein wird und bereiten alles vor, was Sie für den Antrag auf Förderung benötigen. In Deutschland gibt es für Haushalte Förderungen beim BAFA und von der KfW-Bank, z. B. zinsgünstige Finanzierungsmöglichkeiten und Zuschüsse bis zu 70 % der Kosten. Auf den Webseiten https://www.bafa.de/ und https://www.kfw.de/ finden Sie alle Infos zu den aktuellen Fördermöglichkeiten und Krediten.

Falls erforderlich: Genehmigungen einholen

Erdwärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen benötigen eine Genehmigung. Luft-Wasser-Wärmepumpen werden am meisten verbaut und sind genehmigungsfrei:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: genehmigungsfrei
  • Erdwärmepumpen: Tiefenbohrungen benötigen oft eine behördliche Erlaubnis.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Nutzung von Grundwasser erfordert eine Genehmigung.

Tipp: Ihr Fachbetrieb kennt die rechtlichen Anforderungen und unterstützt Sie bei der Antragstellung.

Installation und Inbetriebnahme

Ist der Vertrag erst einmal unterschrieben und die Förderzusage offiziell, bekommen Sie einen Termin zum Einbau der Wärmepumpe. Meist dauert der erstmalige Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe – je nach Gegebenheiten vor Ort – 4 bis 5 Tage. Der Wechsel einer Wärmepumpe geht deutlich schneller.

Zum Einbau gehören:
✅ Vorbereitung der Baustelle (z. B. Bohrungen im Erdreich, Bohrungen durch die Hauswand oder Gießen des Fundaments für die Wärmepumpe)
✅ Installation durch den Fachbetrieb
✅ Anbindung an das bestehende Heizsystem, d.h. Heizkörper oder Fußbodenheizung
✅ Feineinstellung und Einweisung in die Steuerung

Die Einstellungen der Wärmepumpe sollten nach einiger Zeit kontrolliert werden, ob alles wie geplant funktioniert. Es kann sein, dass Anpassungen vorgenommen werden müssen – jedes Haus funktioniert mit jeder Wärmepumpe etwas anders. Deshalb empfiehlt es sich, den Einbau der Wärmepumpe von einem Betrieb machen zu lassen, der auch nach dem Einbau die Funktionsweise der Pumpe optimal einstellen kann und überwacht. Außerdem kann er die 2-3-jährlich nötigen Wartungen übernehmen.

Tipp: Prüfen Sie nach der Installation Ihren Stromtarif – es gibt spezielle Wärmepumpentarife mit günstigeren Preisen. Hierzu ist aber ein separater Stromzähler nötig (Kosten-Nutzen abwägen).

Fazit: Lohnt sich eine Wärmepumpe für Sie?

Für Neubauten und gut gedämmte Häuser ist eine Wärmepumpe effizient einsetzbar. Bei Altbauten sollte die Dämmung geprüft werden – an sich ist aber auch ein Altbau nicht pauschal ungeeignet für den Einbau einer Wärmepumpe. Dank der staatlichen Förderungen sparen Sie aktuell im Schnitt die Hälfte der Kosten. Und auch langfristig profitieren Sie von niedrigeren Heizkosten im Vergleich zu Heizungen, die mit Gas oder Öl funktionieren. Nachhaltig und umweltfreundlich ist die Wärmepumpe sowieso. Zusätzlich sind sie unabhängig von Öl und Gas. Wenn Sie sich unsicher sind: Lassen Sie sich unverbindlich beraten und vergleichen Sie mehrere Angebote – so finden Sie die beste Lösung für Ihr Zuhause.

FAQ

Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe?

Die jährlichen Stromkosten hängen von der Effizienz der Wärmepumpe und dem Heizbedarf des Hauses ab. Mit einer Photovoltaikanlage kann der Stromverbrauch weiter gesenkt werden.

Muss eine Wärmepumpe gewartet werden?

Ja, aber der Wartungsaufwand ist gering. Eine regelmäßige Kontrolle ca. alle 2 Jahre reicht aus.

Wie lange hält eine Wärmepumpe?

Neue Wärmepumpen haben eine Lebensdauer von 20–25 Jahren. Eine gute Wartung kann die Lebensdauer verlängern.

Lohnt sich eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage?

Ja, oft ist das der Fall. Eine PV-Anlage kann den Strombedarf der Wärmepumpe decken und die Betriebskosten senken – besonders in Verbindung mit einem Stromspeicher. Aber auch hier sollten Sie die Anschaffungskosten berücksichtigen. Ist Ihr Verbrauch sehr gering, lohnt sich Photovoltaik erst spät.

Ist eine Wärmepumpe laut?

Das Außengerät der Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugt ein Geräusch wie man es von einer Lüftung kennt. Moderne Geräte sind jedoch sehr leise. Durch eine geschickte Platzierung und Schallschutzmaßnahmen kann die Geräuschentwicklung zusätzlich minimiert werden.

Funktioniert eine Wärmepumpe auch bei sehr kalten Temperaturen?

Ja, aber die Effizienz kann abhängig vom Modell sinken. In extrem kalten Regionen kann eine Hybridlösung mit Gas oder Holz sinnvoll sein.

Kann ich meine Wärmepumpe über eine App steuern?

Viele moderne Wärmepumpen sind Smart-Home-kompatibel und lassen sich über Apps oder Steuerzentralen regeln. So kann die Heizleistung optimiert und Energie gespart werden.

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Tina Ebermann
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