Die Suche nach einer neuen Mietwohnung in Nürnberg kann mitunter sehr frustrierend werden. Entweder die Wunschwohnung ist schnell vom Markt oder Preis, Lage und/oder Ausstattung stimmen nicht mit Ihren Vorstellungen überein. Wir geben Ihnen aus Maklersicht ein paar sehr praktische Tipps, wie Sie „die eine“ Mietwohnung finden und Ihre Chance auf eine Zusage erhöhen.
- Mietwohnung finden – so geht’s
- Die Wohnungssuche: Das Gesetz der großen Zahl
- TIPP 2: Nutzen Sie nicht nur Immobilienbörsen
- TIPP 3: Hinterlegen Sie einen Suchauftrag
- TIPP 4: Nutzen Sie Social Media
- TIPP 5: Lassen Sie sich bei Maklern vormerken
- Die Anfrage: Besser schreiben, anstatt anrufen
- Der Besichtigungstermin: Hinterlassen Sie einen guten Eindruck
- TIPP 7: Kommen Sie gut gekleidet und pünktlich
- TIPP 8: Geben Sie eine schnelle Zusage
- TIPP 9: Stellen Sie sich schriftlich vor
- Die Konditionen: Zeigen Sie sich flexibel
- Umfrage: Wo suchen Mieter nach Immobilien?
Mietwohnung finden – so geht’s
Die Vorbereitung: Was ist mir wichtig und was kann ich mir leisten? Zunächst einmal treffen Sie eine persönliche Vorauswahl, bei der Sie die Kriterien der Wohnung wie z.B. Lage, Zimmerzahl, Balkon usw. für sich festlegen. Den größten Einfluss auf Ihre Chancen hat dabei die ausgewählte maximale Miethöhe.
TIPP 1: Warmmiete sollte 1/3 des Nettoeinkommens nicht übersteigen
Im Idealfall liegt die Warmmiete bei ca. 1/3 Ihres verfügbaren Nettoeinkommens. Bis 40% ist noch akzeptabel, mehr sollte es aber wirklich nicht sein. Makler und Eigentümer schauen bei der späteren Mieterauswahl darauf. Es geht ihnen dabei darum einen Mieter zu finden, der langfristig und nachhaltig in der Lage ist, die Miete zu begleichen. Wenn Sie sich zu sehr „strecken“, kann das Monatsbudget selbst bei kleinen Änderungen so sehr ins Wanken geraten, dass Sie die Miete nicht mehr zahlen können und umziehen müssen.
Die Wohnungssuche: Das Gesetz der großen Zahl
Meint nichts anderes als: Die Chance auf eine Zusage erhöht sich, wenn Sie so viele passende Angebote wie möglich durchforsten. Gehen Sie dabei verschiedene Wege:
TIPP 2: Nutzen Sie nicht nur Immobilienbörsen
Nutzen Sie neben den großen Immobilienbörsen (Immowelt und Immobilienscout24) auch Portale wie Ebay-Kleinanzeigen, meinestadt.de, die lokale Zeitung (und Onlineportale wie immo.nordbayern.de) oder IVD24 (Immobilienportal des größten Maklerverbandes). Oftmals inserieren Eigentümer und Makler ihre Wohnungen dort, da die Anzeigen hier nichts bzw. weniger kosten, wie bei den großen Immobilienbörsen.
TIPP 3: Hinterlegen Sie einen Suchauftrag
Hinterlegen Sie auch bei den großen Immobilienbörsen Immowelt und Immobilienscout24 einen Suchauftrag entsprechend Ihrer Vorauswahl. So erhalten Sie neu eingestellte Immobilien sofort als Push-Benachrichtigung auf Ihr Handy. Schnelligkeit ist das A und O bei der Wohnungssuche, da viele Angebote nur wenige Tage oder manchmal sogar Stunden online sind.
TIPP 4: Nutzen Sie Social Media
Nutzen Sie Social Media bei Ihrer Wohnungssuche. In lokalen Facebook-Gruppen wie „Wohnungsmarkt in Nürnberg“ suchen viele Mieter einen passenden Nachmieter für Ihre Wohnung. Hier gibt es unzählige Angebote – aber auch Interessenten. Seien Sie also schnell!
TIPP 5: Lassen Sie sich bei Maklern vormerken
Registrieren Sie sich bei Maklern vor. Viele Makler haben eine Suchkundendatenbank. Neue Mietangebote werden oftmals vor einer Veröffentlichung an diese Interessenten geschickt. Viele Immobilien werden dann schon direkt auf diesem Weg vergeben und landen gar nicht im Internet. Diese Chance sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Die Anfrage: Besser schreiben, anstatt anrufen
Womit Sie Ihre Chancen erhöhen können, ist die Art der Anfrage. Widerstehen Sie Ihrem ersten Impuls, sofort beim Anbieter anzurufen (außer das ist ausdrücklich erwünscht). Der Grund: Bei Mietwohnungen kommen oftmals sehr schnell, sehr viele Anfragen zusammen. Diese Flut überrumpelt viele Anbieter. Wahrscheinlich wird er am zehnten Anruf auch nicht mehr ans Telefon gehen bzw. auch nicht alle Nummern zurückrufen.
TIPP 6: Je persönlicher, desto besser
Schicken Sie ihm daher lieber eine persönliche Anfrage auf seine Online-Anzeige. Das geht am leichtesten über die Nachrichtenmanager der Immobilienportale. Füllen Sie dieses auch vollständig aus hinterlegen Sie (wenn möglich) ein Profil. Nutzen Sie zudem das Textfeld, um sich kurz vorzustellen und nicht nur den Standard-Textbaustein („Ich interessiere mich für Ihr Objekt und möchte eine Besichtigung“). Denken Sie immer daran, dass am anderen Ende auch nur ein Mensch sitzt und dieser sofort durch die kurze Beschreibung eine Form der Bindung aufnimmt – und er sich bei einer Besichtigung eher an Sie erinnert.
Der Besichtigungstermin: Hinterlassen Sie einen guten Eindruck
Wenn Sie dann zu einem Besichtigungstermin eingeladen werden, sind zwei Dinge wichtig: Ein sympathisches Auftreten und eine gute Vorbereitung.
TIPP 7: Kommen Sie gut gekleidet und pünktlich
Kommen Sie in jedem Fall ordentlich gekleidet (nicht übertrieben mit Anzug und Abendkleid, aber eben ordentlich) und pünktlich bzw. sagen rechtzeitig ab. Bei der Vermietung geht es darum, einen zuverlässigen neuen Mieter zu finden. Wenn Sie ohne Absage nicht erscheinen, brauchen Sie eigentlich gar nicht mehr um einen neuen Termin bitten. Gleiches gilt für Interessenten, die viel zu spät kommen. Natürlich ist das oberflächlich, aber der Eigentümer bzw. Makler hat nur wenige Minuten Zeit, sich ein von den potenziellen neuen Bewohnern zu machen. Daher muss der berühmte erste Eindruck einfach stimmen.
TIPP 8: Geben Sie eine schnelle Zusage
Wenn Ihnen die Wohnung gefällt, sollten Sie auf eine schnelle Zusage vorbereitet sein. Schieben Sie die Entscheidung nicht tagelang auf, sondern schlafen eine Nacht drüber (wenn nötig) und melden sich dann zurück. In der Regel fordern dann alle Anbieter die gleichen Unterlagen ab, die Sie zu dem Zeitpunkt schon zusammengestellt haben sollten:
- Mieterselbstauskunft: Viele Makler haben ein eigenes Formular, in dem die persönlichen Daten gesammelt werden. Laden Sie sich dieses – falls verfügbar – schon vorab von der Homepage herunter und füllen dieses aus.
- Gehaltsnachweise: Für den Eigentümer geht es darum zu sehen, ob Sie sich die Wohnung leisten können. Daher sollten Sie Kopien der letzten 2-3 Gehaltsabrechnungen parat haben.
- SCHUFA-Auskunft: Diese wird standardmäßig mit abgefordert. Sie können eine solche entweder über das Online-Portal der Schufa anfordern (dauert kurz) oder ganz bequem aus einem der Schufa-Automaten holen, die in vielen Postbank-Filialen aufgestellt sind (vgl. Homepage der Postbank).
- ggf. Mietschuldenfreiheitsbescheinigung: Damit bestätigt der bisherige Vermieter, dass Sie Ihre Miete immer pünktlich gezahlt haben. Bei großen Konzernen als Vermieter ist das kein Problem, einen solchen Auszug aus dem Mieterkonto zu erhalten. Bei Einzelpersonen als Vermieter können Sie eines der unzähligen Formulare aus dem Internet dafür nutzen. Wenn Sie nicht möchten, dass der Vermieter jetzt schon von Ihrer Suche erfährt, können Sie alternativ auch versuchen, eine eigene Erklärung abzugeben und die offizielle Bescheinigung dann nachzureichen.
TIPP 9: Stellen Sie sich schriftlich vor
Machen Sie sich die Mühe und erstellen Sie ein kurzes Vorstellungsschreiben. Hier „menschelt“ es wieder. Stellen Sie sich vor, der Vermieter oder Makler hat 10-20 Besichtigungstermine am Stück. Da ist es nur sehr schwer möglich, sich an jeden einzelnen Interessenten zu erinnern. Sorgen Sie doch einfach dafür, dass man sich an Sie erinnert, in dem Sie ein nettes Anschreiben, am besten mit einem Bild, hinterlassen. In diesem können Sie sich nochmal kurz vorstellen und ein klein wenig Werbung für sich machen. Attribute, die gern gesehen werden, sind u.a. „ruhig“, „zuverlässig“ und „handwerklich begabt“.
Die Konditionen: Zeigen Sie sich flexibel
TIPP 10: Handhaben Sie den Einzugstermin flexibel
Kein Vermieter hat besonders große Lust auf Leerstand seiner Wohnung. Daher fällt die Entscheidung im Zweifelsfall für denjenigen Interessenten aus, der früher einziehen kann. Daher sollten Sie eventuell darauf eingestellt sein, auch mal einen Monat doppelte Miete (also für Ihre bisherige und die künftige Wohnung) zu bezahlen. Damit kommen Sie dem Vermieter entgegen und schaffen sich selbst auch ein klein wenig mehr Freiraum für den Umzug.
Am Ende muss man aber auch noch sagen, dass es auch ein klein wenig Glückssache ist, eine Zusage für die Wunschwohnung zu bekommen. Aber diesem Glück können Sie mit unseren zehn Expertentipps gehörig nachhelfen. Wir drücken Ihnen in jedem Fall die Daumen bei der nächsten Suche!
Umfrage: Wo suchen Mieter nach Immobilien?
52% suchen in den großen Immobilienportalen nach Ihrer Wunschimmobilie – dieses Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom deckt sich auch mit unseren Erfahrungen aus den letzten Jahren. Viele Suchende kontaktieren aber auch direkt Makler, um sich über Angebote zu informieren bzw. sich als Suchkunde registrieren zu lassen – laut Umfrage konsultieren 41% der Befragten einen Makler.
In der Bitkom-Research-Umfrage unter 1.003 Personen (Telefonumfrage im August/September 2021) ging es aber nicht nur um die Frage „Wo suchen Sie nach Immobilien“, sondern auch „Was ist Ihnen bei Inseraten besonders wichtig?“. Neben aussagekräftigen Bildern (96%) sind vor allem auch Bewegtbilder gefragt – ob als 360-Aufnahme bzw. -Rundgang oder als Video. 38% der Immobiliensuchenden könnten sich sogar vorstellen, nur auf Grundlage eines virtuellen Rundgangs eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen bzw. zu mieten.